01. – 03. Oktober 2021

Nichts sehnen wir uns aktuell mehr herbei als die Tage vom 1. bis 3. Oktober 2021: Nach langem Warten findet dann endlich der diesjährige Concorso d’Eleganza Villa d’Este in Cernobbio statt.

Keine Veranstaltung weltweit besitzt mehr Tradition, Qualität und Klasse als diese Schönheitskonkurrenz historischer Automobile, die in den Gärten des legendären Grand Hotels am Comer See stattfindet.

Aus vielen Bewerbungen hat das Selecting Committee 47 unvergleichbare Klassiker ausgewählt. Sie stammen aus acht Jahrzehnten, und jeder einzelne Entwurf steht für grenzenlose Passion und zeigt enormes Können.

In der Vielfalt, die sie bieten, wirken sie zunächst für sich. Ein direkter Vergleich fällt oft nicht leicht, doch beste Unterstützung dabei bietet die Zuordnung in acht Klassen, von der jede einen pointiert gewählten Titel trägt: Mit diesem Fokus schärfen sie nochmals die Perspektiven auf die spannendsten Themen des diesjährigen Wettbewerbs. Die Klassen bieten die Möglichkeit, beeindruckende technische und ästhetische Konzepte einander zuzuordnen und unmittelbar nebeneinander wirken zu lassen.

Mit einem ersten Einblick in die verschiedenen Klassen, den wir Ihnen heute vorab bieten, möchten wir Sie auf die große Vielfalt der Fahrzeuge einstimmen. Die acht Themen entführen in verschiedenste Epochen klassischer Automobilbaukunst – ergänzt von den aktuellen Stars der Salons, den visionären Concept Cars. In dieser Form treten sie ausschließlich beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este direkt gegeneinander an. Lesen Sie selbst, wie einzigartig dieser Auftritt sein wird.

In acht Klassen treten die 47 vom Selecting Committee ausgewählten und bestätigten historischen Fahrzeuge beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2021 an. Welche Titel sie tragen und welche Ideen sich dahinter verbergen, lesen Sie im nachfolgenden Text.

Die ältesten Teilnehmer wurden bereits vor rund 100 Jahren gebaut. Sie treten in der Class A an, die mit Twentieth Century Style: From Touring Torpedo to Racy Roadster überschrieben ist. So sehr sie sich in ihrem Auftritt unterscheiden, eint sie doch eines: ihr aufrichtiger Sportsgeist. Als die 1920er Jahre anbrachen, formte der Wunsch nach Geschwindigkeit und Agilität zunehmend kürzere Radstände und knapper geschnittene Roadster-Aufbauten, eine Entwicklung, die in dieser Klasse eindrucksvoll sichtbar wird.

Die Class B steht unter der Motto Developing the Theme: Space, Pace and Grace. Rund 90 Jahre ist es her, dass die Ästhetik der Karosserie eine zunehmend wichtige und eigenständige Rolle einnahm. Parallel zum Flugzeugbau, der sich rasant entwickelte, rückte das Thema Aerodynamik auch im Automobilbau immer mehr in den Blick: Linien streckten sich, Volumen wurden flacher und erstmals regelrecht elegant.

Showroom Showdown: Britain and Germany Battle for Luxury Supremacy steht als Zeile über der Class C. In den 1950er Jahren traten Deutschland und Großbritannien in einen friedlichen, jedoch aufrichtig ehrgeizigen Wettstreit. Damals buhlten Fahrzeuge beider Nationen in den noblen Händler-Showrooms der Metropolen um ihre Vorherrschaft. Sie unterscheiden sich dabei in ihrer individuellen Interpretation von Luxus bis heute so deutlich, wie es die eigenständigen Charaktere der Länder erwarten lässt.

In Class D dreht sich alles um Gran Turismo all’Italiana: Finding the Perfect GT Formula. Die Kernidee dahinter: starke Motoren und eine robuste Technik, die sich für schnelles Reisen ebenso eignet wie für den Start bei Langstreckenrennen. Gentleman Racer fuhren bevorzugt Fahrzeuge der GT-Klasse, die elegant auftraten wie Coupés, aber ihren Anspruch bei weitem nicht auf die vollendete Form beschränkten, sondern stets auch beeindruckende Leistung boten.

Noch eindeutiger in Richtung Rennsport zielt Class E, Big Band ’40s to Awesome ’80s: Five Decades of Endurance Racing. Wer sechs, zwölf oder sogar 24 Stunden auf dem Asphalt ein Maximum geben muss, verhält sich anders als ein Sprinter, der sein Ziel direkt vor Augen hat. Das beweisen auch die sieben Langstreckenrennwagen dieser Klasse, jedes einzelne ein spannender Zeitzeuge des Motorsports seiner Zeit.

Auf einen großen Namen fokussiert Class F: A Passion for Perfection: Celebrating 90 Years of Pininfarina. Kein zweiter Karossier kann ein vergleichbar komplexes Portfolio in Vielfalt, Umfang und Stil aufweisen. In den 1950er Jahren entwarf Pinin Farina regelmäßig für Hersteller von Alfa Romeo über Fiat bis Ferrari, zeichnete und fertigte zudem zahlreiche Sonderkarosserien im Auftrag für vermögende Kunden oder auf eigene Initiative – sogar auf Basis von Modellen von Mercedes-Benz.

In Class G erzählt der Concorso d’Eleganza Villa d’Este The Birth of the Supercar: Latin Style Landmarks. Norditalien bildete in den Nachkriegsjahrzehnten nicht nur einen Hotspot des ambitionierten Karosseriebaus, sondern markierte auch ein Zentrum für die Konstruktion maximal leistungsfähiger Motoren. Die feinsinnig hochgezüchteten Triebwerken jener Zeit elektrisierten die Welt und verschoben alte Grenzen deutlich, wie die Vertreter dieser Klasse beweisen.

Überraschend nah am Heute präsentiert sich dagegen Class H, The Next Generation: Hypercars of the 1990s. Sie stellten in ihrer Epoche vor gut zwei Jahrzehnten alles in den Schatten, was die automobile Welt zu bieten hatte. Die sieben Vertreter dieser Klasse bewiesen damals eindrucksvoll, wie aufregend ein Sportwagen sein kann, wenn Kompromisse nicht zur Debatte stehen, sondern das eigentlich Unmögliche möglich gemacht wird.

Es klingt zunächst überraschend: Ausgerechnet die jüngsten Modelle stehen für die größte Tradition des Concorso d’Eleganza Villa d’Este. Lesen Sie hier mehr über die gelungene Wiederbelebung einer großen Idee.

In dieser 2002 gegründeten Klasse treten keine historischen Fahrzeuge an, sondern die spannendsten Concept Cars, Prototypen und Studien von heute. Sie spiegeln aktuellste Visionen in Design und Technologie wider – und erfüllen damit exakt die Forderungen, die schon beim ersten Concorso d’Eleganza Villa d’Este 1929 galten. Diese Klasse gilt heute als einzigartige Möglichkeit, die üblicherweise nur statisch auf Messen präsentierten automobilen Visionen bei natürlichem Licht und – besonders eindrucksvoll – nicht nur statisch, sondern fahrend zu sehen. Ganz zu schweigen davon, dass diese spektakulären Unikate allein hier und dieses einzige Mal zu einem direkten Vergleich aufeinandertreffen. Für die Hersteller dieser Fahrzeuge gilt daher bereits eine Teilnahme beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este als besondere Ehre und Auszeichnung.