Als flüssiger oder gasförmiger Energieträger ist Wasserstoff einer normalen Speicherbatterie deutlich überlegen, zudem kann er in Minutenschnelle getankt werden. Durch Elektrolyse gewonnen sind seine Ressourcen im Prinzip unbegrenzt, ganz anders als beim Erdöl. Er kann in konventionellen Motoren als Kraftstoff verbrannt werden – in Lkws ideal – oder in einer Brennstoffzelle als rein elektrischer Antrieb Verwendung finden – bei Pkws die beste Lösung. Was im Prinzip wie eine perfekte Lösung klingt, ist in Wirklichkeit eine große technische Herausforderung. Denn Wasserstoff ist nur unter sehr hohem Druck und extrem gekühlt, auf -253 °C, flüssig. Außerdem kostet seine Herstellung Energie, die in Ländern wie Deutschland sowieso bereits begrenzt und eher teuer ist. Die BMW Group engagiert sich seit Jahrzehnten gerade in der Erforschung und Entwicklung der Wasserstoff-Technologie.
DER ALLESKÖNNER.
GRUNDLAGENFORSCHUNG.
1987 erwirbt BMW zehn Prozent des Stammkapitals der Solar-Wasserstoff-Bayern GmbH (SWB) im oberpfälzischen Neunburg vorm Wald. Bei der SWB soll die Gewinnung von Wasserstoff aus Solarenergie, seine Speicherung und energetische Anwendung erprobt werden. Die Beteiligung steht im Zusammenhang mit dem BMW Forschungsgebiet „Wasserstoffantrieb im Kraftfahrzeug“.
IM PRINZIP SERIENREIF.
1989 präsentiert BMW auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt den ersten Wasserstoff-Zwölfzylinder-Motor der Welt. Am 11. Mai 2000 fährt in Berlin das erste in Serie gebaute Wasserstoffauto der Welt im öffentlichen Straßenverkehr. Die Fahrzeuge werden unter anderem im Shuttle-Service während der EXPO 2000 eingesetzt. 2001 folgt die CleanEnergy WorldTour mit fünf Stationen weltweit.
FAZIT.
Wasserstoff als neuer universaler Energieträger bietet sowohl umfassende Möglichkeiten, aber auch große technische Herausforderungen, die weiter erforscht und entwickelt werden müssen. Vor allem muss genügend „grüner Wasserstoff“ zur Verfügung stehen, also Wasserstoff, der mit Strom aus erneuerbaren Quellen hergestellt wird. Dafür sind Pioniergeist und der Aufbau großer Versorgungsnetze notwendig. BMW möchte hier auch in Zukunft vorangehen.