FORGOTTEN HEROES: BMW NAZCA M12 (1991).

Im März 1991 sticht ein BMW spektakulär aus der Glitzer- und Glamourwelt des Genfer Auto-Salons hervor: der Nazca M12. Die atemberaubende Form der nur 1,10 m flachen Carbonfaser-Flunder ist das Erstlingswerk von Fabrizio Giugiaro. Der Sohn des Italdesign-Gründers und Star-Designers Giorgetto Giugiaro ist damals gerade 26 Jahre jung. Mit dem BMW-Supersportler gelingt ihm ein faszinierender Prototyp.

Der Zusatz „M12“ lässt erahnen: Unter dem schnittigen Kohlefaserkleid des Nazca lauert der 300 PS starke Fünf-Liter-V12 aus den Serienmodellen 750i und 850i. Das legendäre Zwölfzylinder-Kraftpaket von BMW ist als Mittelmotor längs eingebaut und würde das nur 1,1 Tonnen leichte Geschoss rasend schnell über die Straßen und um die Rennstrecken dieser Welt katapultieren.

Schon im Stand stellt der BMW Nazca M12 klar: Die von Formel 1 und Gruppe C inspirierte, glattflächige Karosserie macht den 4,37 m langen und 1,99 m breiten Boliden zum extrem windschlüpfrigen, rasenden Donnerkeil. Sein cw-Wert von nur 0,26 gilt damals als bahnbrechend. Besonders auffällig: Aus den konventionell öffnenden Türen schwingen Flügelfenster nach oben. Eine gläserne Dachstruktur gewährt zwei Passagieren im Supersportler einen ungehinderten Rundumblick.

Der BMW Prototyp begeistert das Genfer Publikum und die Weltpresse. Viele wittern im BMW Nazca M12 den würdigen Nachfolger des M1. Zusätzlich angeheizt werden die Spekulationen später durch weitere Prototypen, den BMW Nazca C2 (1992) und dessen offene Version C2 Spider (1993). Heute wissen wir: Der BMW Nazca M12 wird nie in Serie gehen.

Wirklich schade, aber nicht wirklich schlimm: Denn BMW Group Classic hat eine ganze Schatzkammer voll mit FORGOTTEN HEROES – die spannenden Storys hinter diesen eigentlich unvergesslichen BMW Meilensteinen erzählen wir hier nach und nach.

BMW M1 von 1978
Kraft und Schönheit – BMW M Power Sechszylinder-Hochleistungsmotor, hier im BMW M3 (E36) von 1992.
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