Classic

Ein Roadtrip durch Südafrika voller Herausforderungen.

Als Graham und Harley das erste Mal aufeinandertrafen, ging es um das Lenkrad eines classic Mini, das Harley zum Verkauf anbot. Graham erinnert sich, dass Harley unter keinen Umständen von seinem Preis abrücken wollte, und er zwar das Lenkrad am Ende kaufte, aber Harley als etwas kauzigen Burschen im Gedächtnis behielt.
Etwas später trafen die beiden erneut zusammen, nur dass sie jetzt schnell realisierten, dass sie dieselbe Leidenschaft für classic Cars und das Lösen von Problemen im Allgemeinen teilen.
Es gibt nicht allzu viele Menschen, denen es Spaß macht, stundenlang herauszufinden, wie man ein Teil eines classic Car Projekts einbaut – diese beiden hingegen können sich nichts Schöneres im Leben vorstellen.

Harleys Hobby bestand schon damals darin, in seiner Freizeit an seinen Projekten zu schrauben, aber ihm fehlte die Regelmäßigkeit und er brachte meistens mehr Zeit bei der Suche nach den richtigen Werkzeugen als bei der eigentlichen Arbeit zu. Graham ging es ähnlich. Er hatte ein paar classic Cars, an denen er gerne herumbastelte und für die er Teile bezog. Wie Harley brachte er auch viel Zeit mit der Suche nach den richtigen Tools oder Teilen zu, die es einfach nicht mehr gab. Und dann war da noch Adam, ein Kindheitsfreund von Harley, der sich einen classic BMW 2002 zugelegt hatte. Er liebte das Auto für sein Aussehen, kannte sich aber in mechanischen Fragen nicht aus. Natürlich benötigte der 2002 ziemlich häufig Wartung, so dass Harley Adam bald bei allen möglichen Problemen zur Hand ging.

Als Harley erfuhr, dass die Werkstatt neben dem Baugeschäft seiner Familie vermietet wurde, wusste er gleich, dass dies der perfekte Ort für die gemeinsamen Schraubereien mit Graham und Adam war und dass ihre classic Car-Projekte hier ihr dauerhaftes Heim gefunden hätten. Alle drei stimmten allerdings darin überein, dass die Räumlichkeiten zu groß nur für die drei waren. So begannen sie, sich nach Brüdern im Geiste umzusehen, mit denen sie die Werkstatt teilen konnten – die Idee der „Journeymen“ (dt. etwa Wandergesellen) war geboren.

Die Journeymen Werkstatt
Fünf Autos auf der Reise
Vier Autos in einsamer Landschaft

Als Harley erfuhr, dass die Werkstatt neben dem Baugeschäft seiner Familie vermietet wurde, wusste er gleich, dass dies der perfekte Ort für die gemeinsamen Schraubereien mit Graham und Adam war und dass ihre classic Car-Projekte hier ihr dauerhaftes Heim gefunden hätten. Alle drei stimmten allerdings darin überein, dass die Räumlichkeiten zu groß nur für die drei waren. So begannen sie, sich nach Brüdern im Geiste umzusehen, mit denen sie die Werkstatt teilen konnten – die Idee der „Journeymen“ (dt. etwa Wandergesellen) war geboren.

Harley ging es von Anfang an ums Lernen, um das Arbeiten an der Lösung eines Problems und um das Reparieren von Dingen. Als Gruppe konnten sie ihre Ideen austauschen und sich gegenseitig bei ihren Projekten unterstützen. Es geht um die Reise, nicht um das Ziel, pflegte Harley zu sagen – somit ist auch ihr Name selbsterklärend.

Der erste Neuzugang war Sascha, der in die Gruppe ein stark reparaturbedürftiges Motorrad einbrachte. Seltsamerweise hatte er keine Ahnung von der Mechanik des Motorrads, aber eine Leidenschaft, an diesem zu basteln: Alles, was Harley brauchte, um Sascha an Bord zu holen und ihm die Kniffe an seiner Maschine beizubringen.

Mit der Zeit wurden immer mehr Menschen Teil der Gruppe. Einige waren fast immer dort anzutreffen – wie Artur, ein begnadeter technischer Geist. Andere schauten nur manchmal vorbei.

Nach und nach hatte sich im Journeymen ein harter Kern gebildet. Harley und Graham natürlich, dazu Adam, Arthur, Sascha, Gregor und einige andere. Dieses „Stammpersonal“ konnte man hier fast jede Woche antreffen. Und auch wenn ihre Lebenspläne sie manchmal ein wenig der Werkstatt fernbleiben ließen, waren diese Journeymen eine Gruppe von guten Freunden geworden.

Drei Autos auf der Reise
BMW mit offener Motorhaube
Fünf Autos auf der Reise

Eines Tages brachte Harley einen alten Mini auf, den er kaufen wollte. Leider nur befand sich das Auto nicht gerade in der Nähe von Kapstadt. Graham schlug vor, mit einem Anhänger rauszufahren und den Mini aufzugabeln. Adam begleitete die beiden, so dass alle drei ohne Plan einen lustigen Roadtrip genossen. Harley bekam seinen Mini und alle amüsierten sich königlich. Dieser Ausflug hatte allen so viel Spaß gemacht, dass er ab jetzt jährlich abgehalten wurde (wenn man sich Journeymen nennt, nimmt man auch seltsame Wege auf sich). Der „offizielle“ Zweck dieser Ausflüge war es, tolle classic Cars zu finden, aber in Wirklichkeit ging es darum, so viel Spaß wie möglich zu haben.

Dieses Jahr nahm die Gruppe sich die Westküste Südafrikas vor. Wie gewöhnlich beschränkten sich ihre Planungen auf ein Minimum. Fester Teil eines Journeymen-Roadtrips ist die Wette, welches Auto bis zum Ende durchhält. Aber natürlich sind Pannen gerne gesehen und gelten als „ungeplantes Sightseeing“, bei dem alle mit ihren jeweiligen Reparaturvorstellungen aufwarten können.

Einmal verirrten sie sich auf einer Bergstraße, schafften es aber schließlich zur Küste für ihre erste Übernachtung. Adams BMW brach kurz zusammen, brauchte dann aber nur einen neuen Luftfilter. Am zweiten Tag gingen sie an der wunderschönen Westküste surfen und campten in einem trockenen Flussbett. Das Feuermachen stellte sich als größte Herausforderung heraus, bestand Graham doch auf ein Feuersteinmesser zum Anzünden, was ihm jedoch nicht gelang.

Am nächsten Tag hielt die Gruppe in einer Kleinstadt, um Südafrika im Halbfinale der Rugby-Weltmeisterschaft gegen Wales siegen zu sehen, bevor Harleys BMW auf einer Schotterstraße ernsthaft beschädigt wurde, als ein Stein den Treibstofftank durchlöcherte. Der Tank musste abgelassen, dann das Loch geflickt werden. Als sie Südafrikas höchstgelegene Stadt am Abend erreichten, war eine Rast längst überfällig.

Am letzten Tag kehrte die Gruppe auf normalen Straßen nach Kapstadt zurück – natürlich komfortabler, aber nicht annähernd so aufregend. Ein weiterer Journeymen-Trip lag hinter ihnen, und ein guter dazu. Natürlich hatte Harley schon an nächstes Jahr gedacht (vielleicht ein paar Mini Mokes auf Vordermann bringen und mit ihnen auf Abenteuerreise gehen?) Kennt man die Jungs von Journeymen, kann man sich das ganz gut vorstellen.

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