Traumwagen EMW 327
Ein ganz besonderes Auto aber war der EMW 327, der bis auf die eckigen Blinker dem Vorkriegsmodell BMW 327 entsprach. In kleiner Stückzahl bis 1955 gebaut, dürfte er das Traumauto schlechthin im Arbeiter- und Bauernstaat gewesen sein. Genau so einen, im passablen Zustand, gönnte sich Frank, als sich eine Gelegenheit bot. Doch Jahre später verkaufte er ihn für ein vermeintlich verlockenderes Angebot, einen BMW 1800. Leider war der Verkäufer ein Betrüger, die schmucke Limousine gar nicht sein Eigentum, und Frank musste sie wieder abgeben – ohne das Geld dafür je wiederzusehen. Immerhin durfte er seinen EMW 327 zurückkaufen, er bezahlte ihn also zum zweiten Mal.
Gegen alle Widerstände
Mit Hilfe seines Schwiegervaters aber gelang Frank irgendwann das schier Unmögliche. Er importierte seinen Traumwagen aus dem Westen, einen BMW 323i, Baureihe E21. Was für eine Ansage zwischen all den grauen Trabant und Wartburg! Was die Behörden normalen Bürgern verwehrten, machte der Schwerbehindertenstatus seines Schwiegervaters möglich. Er wurde zum entscheidenden Schlüssel des Erfolgs. Auch beim zweiten Mal, als es wieder ein 323i sein sollte, nur diesmal aus der späteren Baureihe E30. Mühsam ertrotzt gegen einen Staat, der das ganz und gar nicht erlauben wollte, auch nicht im Sommer 1989. Später musste dann keiner mehr fragen. Der Rest ist Geschichte.