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Zeitreise Teil 2: Als ein Auto noch ohne Computer gebaut wurde.

+++ Quartettspiel zeigt Entstehung eines BMW Fahrzeugs +++ 28 Karten zur Auto-Produktion +++ Einblicke in unser Unternehmen in den Sechzigerjahren +++Der Beginn einer großen Leidenschaft

Leistung: „286 PS!” Hubraum: „3.800 ccm!” Preis: „65.000 D-Mark!” Viele der heute längst Erwachsenen erinnern sich bestimmt an die Zeit der frühen siebziger Jahre, als eine Handvoll Karten grenzenlose Begeisterung in Kinderzimmern auslösen konnte. Quartett-Spiele waren oft der Beginn einer großen Leidenschaft. Es gab diese für Autos, Motorräder, Flugzeuge, Schiffe – aber für die Automobilproduktion? Daran dürften sich die wenigsten erinnern.

Kleine Plastikbox, große Entdeckung

Genau so ein Exemplar aus dem Jahr 1971 wurde jetzt im Archiv der BMW Group entdeckt. Der Titel des Quartetts: „So entsteht ein Auto”, ein „Technik und Trumpf-Spiel” der „F.X. Schmid Vereinigte Münchener Spielkarten-Fabriken KG”. Wer den Plastikdeckel der kleinen Box öffnet, geht auf eine wahre Zeitreise. Auf 28 Karten, eingeteilt in sieben Themengruppen, zeigt das Quartett, wie BMW Ende der Sechzigerjahre Autos baute – vom ersten Entwurf bis zum Finish. Jede Karte zeigt ein Foto und erklärt anhand von Kategorien wie „Bildinformation” und „Textinformation”, was darauf zu sehen ist. Damit sich das Quartett spielen lässt, steht für jeden Schritt des Entstehungsprozesses ein Wert wie „320” oder „180”.

Automobilproduktion ohne Computer

Die erste Karte 1a zeigt das „Stilbüro” von BMW Ende der 1960er Jahre. Es gab noch keine Computer und Menschen modellierten Karosserien aus Gips oder Kunststoff. Der Text auf der Karte kommentiert: „Das Stilbüro entwirft die Karosserieformen, wobei bestimmte Maße und Daten bereits festgelegt wurden. Dabei müssen auch all die anderen Fahrteile, wie Motor und Anzahl der Sitzplätze berücksichtigt werden. Wert 320”. Die darauffolgende Karte erklärt die Entstehung des Prototyps am Beispiel eines BMW 02. Auf einem anderen Bild ist auch ein Fahrzeug der Neuen Klasse zu sehen.

Blick zurück aus der Zukunft

Die Spielkarten des Quartetts erklären weiter den Karosseriebau, wo man Menschen an Bauteilen schweißen sieht. Achsen und Bremsen sind ebenso Themen wie die Polsterei, in der Sitzgestelle unter anderem mit Schaumgummi gepolstert werden. In der Brausekabine wird jedes Fahrzeug mit zehn Atmosphären Überdruck Wasser bespritzt und so auf Dichtheit geprüft. Die Kältekammer testet die Startfreudigkeit des Motors selbst unter extremen Bedingungen wie -30 Grad Celsius. Zum Abschluss wird die „Fertigmacherei“ gezeigt, heute als Finish bezeichnet. Das Quartettspiel wirft einen einmaligen Blick zurück auf unser Unternehmen in einer Zeit, die wegweisend für die Zukunft von BMW war.

Die Neue Klasse läutet eine neue Ära ein – damals und heute

Auch interessant bei dieser Entdeckung aus dem Archiv ist, dass die aktuellen Fahrzeuge noch immer die prinzipiell gleichen Fertigungsschritte durchlaufen wie im Quartett dargestellt. Der Unterschied: Automatisierung und Digitalisierung haben die Produktion verändert, heute erledigen Roboter und Maschinen viele Arbeiten. Was die Ära von damals mit der heutigen verbindet: einmal mehr läutet die Neue Klasse den Wandel unseres Unternehmens ein. Dieses Quartett, ein Fundstück voller Nostalgie, ist ein weiterer Beleg dafür, dass die BMW Group nicht nur für Tradition, sondern schon immer auch für Fortschritt steht.

Wer Interesse an weiteren Fakten zu den Fahrzeugen der historischen Neuen Klasse hat, gelangt hier auf die Rechercheplattform des BMW Group Archivs zum Stöbern.

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